17 Dezember 2011
Philippinen: Mehr als 400 Unwetter-Tote
Der Taifun "Washi" überraschte die Menschen im Süden der Philippinen nachts. Mehr als 400 Menschen kamen in den Sturzfluten um.
24 Oktober 2011
Erdbeben im Osten der Türkei
Im kurdischen Osten der Türkei kam es in den Mittagsstunden des vergangenen Sonntags zu einer Serie schwerer Erdbeben. Die Stärke wird nach unterschiedlichen Quellen zwischen 6 und 7,2 RiSk. Besonders die Städte Van und Erciş seien betroffen. Die dort bereits winterlichen Temperaturen verschlechtern für Verschüttete die Überlebenschancen. Nach Behördenangaben wird befürchtet, dass bis zu 270 Menschen zu Tode kamen.
14 Juli 2011
12 Juli 2011
Ärzte ohne Grenzen: Spendenrekord nach Erdbeben in Haiti - Libyen: Bundesregierung muss Schutz der Flüchtlinge gewährleisten
Presseerklärung Ärzte ohne Grenzen
Berlin, 12. Juli 2011. Die deutsche Sektion von Ärzte ohne Grenzen hat im vergangenen Jahr 89,4 Millionen Euro eingenommen und die Einnahmen damit im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. "Die Deutschen haben auf die Not in Haiti und Pakistan mit überwältigender Solidarität reagiert", bilanzierte der Vorstandsvorsitzende Tankred Stöbe am Dienstag bei der Jahrespressekonferenz in Berlin das vergangene Jahr. "450.000 Spender haben trotz Unsicherheiten durch die Finanz- und Schuldenkrise unsere humanitären Hilfsprogramme ermöglicht. Das ist beeindruckend." Ausgegeben hat die Organisation im Jahr 2010 insgesamt 80,2 Millionen Euro. Davon flossen 71 Millionen Euro direkt in die Nothilfe in 38 Ländern.
Im Südsudan, Afrikas jüngstem Staat, ist Ärzte ohne Grenzen seit 32 Jahren aktiv. Mehr als 2.200 Mitarbeiter der Organisation arbeiten in acht von zehn Bundesstaaten. "Im Südsudan herrscht eine massive humanitäre Notsituation. Drei Viertel der Bevölkerung haben noch nicht einmal Zugang zu einer medizinischen Grundversorgung", sagte Stöbe. "Hunderttausende sind vor Kämpfen geflohen. Unsere Mitarbeiter im Gebiet nahe der Grenze zwischen Nord und Süd berichten, dass jeden Tag neue Vertriebene völlig erschöpft ankommen."
Seit Februar arbeitet Ärzte ohne Grenzen auch im Kriegsgebiet in Libyen. Mitarbeiter leisten in Bengasi, in der eingeschlossenen Stadt Misrata sowie in Sintan und Yefren im Westen des Landes kostenlose medizinische Hilfe und psychologische Betreuung. In Tunesien und Italien versorgen Teams von Ärzte ohne Grenzen Flüchtlinge aus Libyen. "Ich fordere die Bundeskanzlerin auf, für eine Verbesserung der zum Teil miserablen Aufnahmebedingungen in Europa zu sorgen, sich für den Ausbau der Seenotrettung einzusetzen und vor allem sicherzustellen, dass die Flüchtlinge nicht ins Kriegsgebiet nach Libyen zurückgeschickt werden", sagte Frank Dörner, Geschäftsführer von Ärzte ohne Grenzen. "Die Rücksendung von Flüchtlingen in ein Land, das sich im Krieg befindet, verstößt gegen Völkerrecht. Es ist die Verantwortung der Bundesregierung, diesen Flüchtlingen Schutz zu gewähren. Außerdem muss bei neuen Abkommen, wie beispielsweise mit dem nationalen Übergangsrat in Libyen, sichergestellt sein, dass sich die systematischen Misshandlungen nicht wiederholen und den Zivilisten Aussicht auf menschenwürdige Behandlung gegeben ist."
Seit Beginn des Konflikts in Libyen im Februar sind mehr als eine Million Zivilisten aus dem Land geflohen. Die meisten sind Migranten aus Ländern südlich der Sahara, die aus der Region Tripolis geflüchtet sind. Seit Beginn des Libyen-Konflikts haben etwa 18.000 Menschen die italienische Küste erreicht. Allein in der ersten Hälfte dieses Jahres sind mehr als 1.800 Männer, Frauen und Kinder bei tragischen Bootsunfällen ums Leben gekommen.
Berlin, 12. Juli 2011. Die deutsche Sektion von Ärzte ohne Grenzen hat im vergangenen Jahr 89,4 Millionen Euro eingenommen und die Einnahmen damit im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. "Die Deutschen haben auf die Not in Haiti und Pakistan mit überwältigender Solidarität reagiert", bilanzierte der Vorstandsvorsitzende Tankred Stöbe am Dienstag bei der Jahrespressekonferenz in Berlin das vergangene Jahr. "450.000 Spender haben trotz Unsicherheiten durch die Finanz- und Schuldenkrise unsere humanitären Hilfsprogramme ermöglicht. Das ist beeindruckend." Ausgegeben hat die Organisation im Jahr 2010 insgesamt 80,2 Millionen Euro. Davon flossen 71 Millionen Euro direkt in die Nothilfe in 38 Ländern.
Im Südsudan, Afrikas jüngstem Staat, ist Ärzte ohne Grenzen seit 32 Jahren aktiv. Mehr als 2.200 Mitarbeiter der Organisation arbeiten in acht von zehn Bundesstaaten. "Im Südsudan herrscht eine massive humanitäre Notsituation. Drei Viertel der Bevölkerung haben noch nicht einmal Zugang zu einer medizinischen Grundversorgung", sagte Stöbe. "Hunderttausende sind vor Kämpfen geflohen. Unsere Mitarbeiter im Gebiet nahe der Grenze zwischen Nord und Süd berichten, dass jeden Tag neue Vertriebene völlig erschöpft ankommen."
Seit Februar arbeitet Ärzte ohne Grenzen auch im Kriegsgebiet in Libyen. Mitarbeiter leisten in Bengasi, in der eingeschlossenen Stadt Misrata sowie in Sintan und Yefren im Westen des Landes kostenlose medizinische Hilfe und psychologische Betreuung. In Tunesien und Italien versorgen Teams von Ärzte ohne Grenzen Flüchtlinge aus Libyen. "Ich fordere die Bundeskanzlerin auf, für eine Verbesserung der zum Teil miserablen Aufnahmebedingungen in Europa zu sorgen, sich für den Ausbau der Seenotrettung einzusetzen und vor allem sicherzustellen, dass die Flüchtlinge nicht ins Kriegsgebiet nach Libyen zurückgeschickt werden", sagte Frank Dörner, Geschäftsführer von Ärzte ohne Grenzen. "Die Rücksendung von Flüchtlingen in ein Land, das sich im Krieg befindet, verstößt gegen Völkerrecht. Es ist die Verantwortung der Bundesregierung, diesen Flüchtlingen Schutz zu gewähren. Außerdem muss bei neuen Abkommen, wie beispielsweise mit dem nationalen Übergangsrat in Libyen, sichergestellt sein, dass sich die systematischen Misshandlungen nicht wiederholen und den Zivilisten Aussicht auf menschenwürdige Behandlung gegeben ist."
Seit Beginn des Konflikts in Libyen im Februar sind mehr als eine Million Zivilisten aus dem Land geflohen. Die meisten sind Migranten aus Ländern südlich der Sahara, die aus der Region Tripolis geflüchtet sind. Seit Beginn des Libyen-Konflikts haben etwa 18.000 Menschen die italienische Küste erreicht. Allein in der ersten Hälfte dieses Jahres sind mehr als 1.800 Männer, Frauen und Kinder bei tragischen Bootsunfällen ums Leben gekommen.
22 März 2011
Zahl der Menschen ohne Zugang zu Leitungswasser steigt dramatisch
UNRIC/344 UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon: Zahl der Menschen ohne Zugang zu Leitungswasser steigt dramatisch
Erklärung zum Weltwassertag, 22. März 2011
BONN, 21. März 2011 (UNO-Informationszentrum) – Die Welt will eine nachhaltigere Zukunft schaffen. Die Beziehungen zwischen Wasser, Nahrung und Energie gehört dabei zu unseren größten Herausforderungen. Ohne Wasser gibt es keine Würde und kein Entkommen vor der Armut. Trotzdem ist das Millenniumsziel für Wasser und sanitäre Einrichtungen dasjenige, bei dem viele Länder am weitesten zurückliegen.
Etwas mehr als eine Generation wird es dauern, bis 60 Prozent der Weltbevölkerung in Städten leben werden. Der Zuwachs wird vor allem in den Elendsvierteln der Städte in den Entwicklungsländern zu verzeichnen sein. Das Motto des diesjährigen Weltwassertags, „Wasser für Städte“ unterstreicht die große Herausforderung, die vor uns liegt.
Die Verstädterung bietet die Chance, die Wasserwirtschaft effizienter zu machen und den Zugang zu Wasser und sanitären Einrichtungen zu verbessern. Die Probleme zeigen sich besonders deutlich in den Städten und übersteigen im Moment unsere Fähigkeit, Lösungen zu entwickeln.
Im letzten Jahrzehnt ist die Zahl der Stadtbewohner, die zuhause oder in ihrer direkten Umgebung kein Leitungswasser haben, um 114 Millionen gestiegen. Die Zahl derjenigen, die nicht einmal grundlegende sanitäre Anlagen nutzen können, hat um 134 Millionen zugenommen. Dieser Zuwachs um 20 Prozent hat sehr schwere Folgen für die menschliche Gesundheit und die wirtschaftliche Produktivität: Die Menschen werden krank und können nicht arbeiten.
Die Herausforderungen gehen weit über den Zugang zu Wasser hinaus. In vielen Ländern werden Mädchen wegen fehlender sanitärer Anlagen der Schule verwiesen, Frauen beim Tragen von Wasser und dem Besuch öffentlicher Toiletten belästigt oder vergewaltigt. Zudem sind es die ärmsten und verwundbarsten Mitglieder der Gesellschaft, die Wasser kaufen müssen, das 20 bis 100 Prozent teurer ist, als das Wasser aus den Leitungen der Häuser ihrer reichen Nachbarn. Dies ist nicht nur nicht nachhaltig – es ist auch nicht akzeptabel.
Auf der anstehenden UNO-Konferenz zu nachhaltiger Entwicklung in Rio de Janeiro, im Jahr 2012 – „Rio +20“, werden die Probleme rund um das Thema Wasser eine zentrale Rolle spielen. Die von mir eingesetzte Arbeitsgruppe zum Thema globale Nachhaltigkeit und UN-Water arbeiten daran, die Themen Wasser, Energie und Nahrungssicherheit so zu verbinden, dass sie einen wichtigen Beitrag leisten können, damit Armut, Ungleichheit und die Risiken des Klimawandels reduziert werden und Arbeit geschaffen werden kann.
Am Weltwassertag rufe ich die Regierungen dazu auf, die städtische Wasserkrise als Krise der Regierungen, schwacher Politik und eines schlechtem Managements zu begreifen und nicht als Ursache die Wasserknappheit anzuführen. Wir müssen uns verpflichten, den alarmierenden Rückgang der Investitionen in Wasser und Abwassersysteme umzukehren. Lassen Sie uns unser Versprechen erneuern, die Notlage von mehr als 800 Millionen Menschen zu beenden, die noch immer keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitären Anlagen haben, die ihnen ein Leben in Würde und mit guter Gesundheit ermöglichen würde.
Erklärung zum Weltwassertag, 22. März 2011
BONN, 21. März 2011 (UNO-Informationszentrum) – Die Welt will eine nachhaltigere Zukunft schaffen. Die Beziehungen zwischen Wasser, Nahrung und Energie gehört dabei zu unseren größten Herausforderungen. Ohne Wasser gibt es keine Würde und kein Entkommen vor der Armut. Trotzdem ist das Millenniumsziel für Wasser und sanitäre Einrichtungen dasjenige, bei dem viele Länder am weitesten zurückliegen.
Etwas mehr als eine Generation wird es dauern, bis 60 Prozent der Weltbevölkerung in Städten leben werden. Der Zuwachs wird vor allem in den Elendsvierteln der Städte in den Entwicklungsländern zu verzeichnen sein. Das Motto des diesjährigen Weltwassertags, „Wasser für Städte“ unterstreicht die große Herausforderung, die vor uns liegt.
Die Verstädterung bietet die Chance, die Wasserwirtschaft effizienter zu machen und den Zugang zu Wasser und sanitären Einrichtungen zu verbessern. Die Probleme zeigen sich besonders deutlich in den Städten und übersteigen im Moment unsere Fähigkeit, Lösungen zu entwickeln.
Im letzten Jahrzehnt ist die Zahl der Stadtbewohner, die zuhause oder in ihrer direkten Umgebung kein Leitungswasser haben, um 114 Millionen gestiegen. Die Zahl derjenigen, die nicht einmal grundlegende sanitäre Anlagen nutzen können, hat um 134 Millionen zugenommen. Dieser Zuwachs um 20 Prozent hat sehr schwere Folgen für die menschliche Gesundheit und die wirtschaftliche Produktivität: Die Menschen werden krank und können nicht arbeiten.
Die Herausforderungen gehen weit über den Zugang zu Wasser hinaus. In vielen Ländern werden Mädchen wegen fehlender sanitärer Anlagen der Schule verwiesen, Frauen beim Tragen von Wasser und dem Besuch öffentlicher Toiletten belästigt oder vergewaltigt. Zudem sind es die ärmsten und verwundbarsten Mitglieder der Gesellschaft, die Wasser kaufen müssen, das 20 bis 100 Prozent teurer ist, als das Wasser aus den Leitungen der Häuser ihrer reichen Nachbarn. Dies ist nicht nur nicht nachhaltig – es ist auch nicht akzeptabel.
Auf der anstehenden UNO-Konferenz zu nachhaltiger Entwicklung in Rio de Janeiro, im Jahr 2012 – „Rio +20“, werden die Probleme rund um das Thema Wasser eine zentrale Rolle spielen. Die von mir eingesetzte Arbeitsgruppe zum Thema globale Nachhaltigkeit und UN-Water arbeiten daran, die Themen Wasser, Energie und Nahrungssicherheit so zu verbinden, dass sie einen wichtigen Beitrag leisten können, damit Armut, Ungleichheit und die Risiken des Klimawandels reduziert werden und Arbeit geschaffen werden kann.
Am Weltwassertag rufe ich die Regierungen dazu auf, die städtische Wasserkrise als Krise der Regierungen, schwacher Politik und eines schlechtem Managements zu begreifen und nicht als Ursache die Wasserknappheit anzuführen. Wir müssen uns verpflichten, den alarmierenden Rückgang der Investitionen in Wasser und Abwassersysteme umzukehren. Lassen Sie uns unser Versprechen erneuern, die Notlage von mehr als 800 Millionen Menschen zu beenden, die noch immer keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitären Anlagen haben, die ihnen ein Leben in Würde und mit guter Gesundheit ermöglichen würde.
13 März 2011
Japan: 10.000 MENSCHEN VERMISST
Es gibt Meldungen, dass nach dem gestrigen Tsunami in der Hafenstadt Minamisanriku 10.000 Menschen vermisst würden.
Mehr als 200.000 Menschen haben ihr Zuhause verloren. Weitere Nachbeben erschüttern angeschlagene Baustrukturen. Schäden so groß, dass z.Zt. auch keine Zwischenbilanz zu ziehen ist.
Das Deutsche Rote Kreuz ruft zu Spenden auf, um den Hilfseinsatz des Japanischen Roten Kreuzes zu unterstützen:
DRK Spendenkonto: 41 41 41 Bank für Sozialwirtschaft BLZ: 370 205 00 Stichwort: Tsunami
Kontonummern unbedingt und IMMER auf den Originalseiten der Institutionen überprüfen.
In diesem Fall >> www.drk.de
ABER man kann auch das THW unterstützen, denn letztlich geht es auch um internationale Solidarität auf Staatsebene.
>> Stiftung THW Konto: 185 82 155 BLZ: 370 501 98 Sparkasse Köln Bonn
Kontonummern unbedingt und IMMER auf den Originalseiten der Institutionen überprüfen.
In diesem Fall >> www.thw.de
Mehr als 200.000 Menschen haben ihr Zuhause verloren. Weitere Nachbeben erschüttern angeschlagene Baustrukturen. Schäden so groß, dass z.Zt. auch keine Zwischenbilanz zu ziehen ist.
Das Deutsche Rote Kreuz ruft zu Spenden auf, um den Hilfseinsatz des Japanischen Roten Kreuzes zu unterstützen:
DRK Spendenkonto: 41 41 41 Bank für Sozialwirtschaft BLZ: 370 205 00 Stichwort: Tsunami
Kontonummern unbedingt und IMMER auf den Originalseiten der Institutionen überprüfen.
In diesem Fall >> www.drk.de
ABER man kann auch das THW unterstützen, denn letztlich geht es auch um internationale Solidarität auf Staatsebene.
>> Stiftung THW Konto: 185 82 155 BLZ: 370 501 98 Sparkasse Köln Bonn
Kontonummern unbedingt und IMMER auf den Originalseiten der Institutionen überprüfen.
In diesem Fall >> www.thw.de
12 März 2011
Erdbeben und Tsunami: Spendenaufruf für Japan
Das Deutsche Rote Kreuz ruft zu Spenden auf, um den Hilfseinsatz des Japanischen Roten Kreuzes zu unterstützen:
Spendenkonto: 41 41 41
Bank für Sozialwirtschaft
BLZ: 370 205 00
Stichwort: Tsunami
Spendenkonto: 41 41 41
Bank für Sozialwirtschaft
BLZ: 370 205 00
Stichwort: Tsunami
22 Februar 2011
Weltweiter Flächenbrand und Komplettversagen
Wir staunen, wie in kürzester Frist ein Unterdrückerregime nach dem anderen kollabiert, einschließlich der damit verbundenen Wirtschaftssysteme. Ein immer größerer Teil der Weltwirtschaft ist betroffen - und so schnell kommt kein Phönix aus der Asche. Die riesigen Politikapparate Europas sind unvorbereitet und überrascht, fühlen sich von historisch vergleichsweise wenigen "Wirtschaftsflüchtlingen" bedroht - anstatt jetzt einfach mal intensivst zu helfen und positive Teilhabe am Wandel zu praktizieren/demonstrieren, denn im Heute definiert sich viel Zukunft. Die "Thinktanks" schweigen und der Innenminister schwafelt, Deutschland könne schließlich nicht der ganzen Welt helfen, als sei das gefordert und als redeten sich nicht alle reicheren Staaten mit dem selben Spruch aus Verantwortung raus.
Wenn Westerwelle nach Tunesien flog, dann war das eine nette und richtige Geste, aber im Gepäck war zu wenig, denn die versprochene "Hilfe beim Aufbau einer unabhängigen Justiz" ist allemal nachrangig, wenn es ums nackte Überleben z.B. in der für viele Tunesier wichtigen Tourismus-Branche geht. Warum fliegt kein DGB-Vorstand hin und exportiert mal Mitsprache-Bewährtes? Warum wissen unsere Zeitungen nichts zu berichten, welche tunesischen Wünsche Westerwelle mit auf die Heimreise nahm? - Und der Flächenbrand geht weiter, in dem nicht nur Unterdrücker, sondern auch Hoffnungen untergehen, wenn Hilferufe ungehört bleiben.
China, Libyen, Marokko und Tote
Obwohl Peking die Berichterstattung über die Aufbrüche in den arabischen Staaten kurz hält, kam es in zahlreichen Metropolen Chinas zu "Jasmin-Demonstrationen". Teilnehmer und vermeintliche Rädelsführer werden verhaftet, die Auslandspresse behindert und Internetsperren vorgenommen.
Wurde bis zur gestrigen TV-Ansprache eines Gaddafi-Sohns noch spekuliert, wie die Berichte über Unruhen zu bewerten sind, ist seit den öffentlichen Drohungen und durch Berichte rückreisender Deutscher klar, dass Libyen auf einen politischen Großkatastrophe zudriftet. Die EU reagierte mit angemessenen Ermahnungen und Warnungen. Andererseits lässt es die EU an jetzt dringend erforderlichen Hilfen für Flüchtende fehlen.
Auch vor Marokko macht der Aufbruch nicht Halt. Auch dort reagiert das Regime mit Todesschüssen. Auf wessen Seite wir stehen, wird daran gemessen, wem wir beim Ertrinken zusehen.
Markus Rabanus >> Diskussion
Wenn Westerwelle nach Tunesien flog, dann war das eine nette und richtige Geste, aber im Gepäck war zu wenig, denn die versprochene "Hilfe beim Aufbau einer unabhängigen Justiz" ist allemal nachrangig, wenn es ums nackte Überleben z.B. in der für viele Tunesier wichtigen Tourismus-Branche geht. Warum fliegt kein DGB-Vorstand hin und exportiert mal Mitsprache-Bewährtes? Warum wissen unsere Zeitungen nichts zu berichten, welche tunesischen Wünsche Westerwelle mit auf die Heimreise nahm? - Und der Flächenbrand geht weiter, in dem nicht nur Unterdrücker, sondern auch Hoffnungen untergehen, wenn Hilferufe ungehört bleiben.
China, Libyen, Marokko und Tote
Obwohl Peking die Berichterstattung über die Aufbrüche in den arabischen Staaten kurz hält, kam es in zahlreichen Metropolen Chinas zu "Jasmin-Demonstrationen". Teilnehmer und vermeintliche Rädelsführer werden verhaftet, die Auslandspresse behindert und Internetsperren vorgenommen.
Wurde bis zur gestrigen TV-Ansprache eines Gaddafi-Sohns noch spekuliert, wie die Berichte über Unruhen zu bewerten sind, ist seit den öffentlichen Drohungen und durch Berichte rückreisender Deutscher klar, dass Libyen auf einen politischen Großkatastrophe zudriftet. Die EU reagierte mit angemessenen Ermahnungen und Warnungen. Andererseits lässt es die EU an jetzt dringend erforderlichen Hilfen für Flüchtende fehlen.
Auch vor Marokko macht der Aufbruch nicht Halt. Auch dort reagiert das Regime mit Todesschüssen. Auf wessen Seite wir stehen, wird daran gemessen, wem wir beim Ertrinken zusehen.
Markus Rabanus >> Diskussion
21 Januar 2011
wikinews: Schweres Erdbeben im Südwesten Pakistans
Islamabad (Pakistan) / Denver (Colorado) (Vereinige Staaten), 20.01.2011 – Am 19. Januar 2011 um 01:23 Uhr Ortszeit (21:23 MEZ am 18. Januar 2011) hat sich in der Provinz Belutschistan im Südwesten von Pakistan ein schweres Erdbeben der Stärke 7,2 ereignet. Das Hypozentrum des Bebens lag etwa 45 km westlich der Stadt Dabaldin und 1035 km west-südwestlich von Islamabad in einer Tiefe von 84 km, teilte der United States Geological Survey (USGS) mit.
Der Nachrichtensender CNN berichtete, dass das Beben bis nach Neu-Delhi sowie in den Golfanrainerstaaten Dubai und Katar zu spüren gewesen sei. Die Region um das Erdbebenzentrum ist zwar selbst relativ dünn besiedelt und die nächste Stadt Dabaldin hat nur etwa 15.000 Einwohner, doch in der Provinzhauptstadt Qetta leben mehr als 560.000 Menschen; das 310 km entfernte Zahedan in Iran hat 570.000 Einwohner.
Nachdem die ersten Berichte Schlimmes befürchten ließen, scheint Pakistan trotz der Schwere des Erdbebens mit dem Schrecken davon gekommen zu sein. Aktuelle Berichte sprechen von zwei Toten durch Herzinfarkte, einem Dutzend Verletzten durch einstürzende Hütten und relativ geringen Sachschäden. Im Jahre 2005 erreichte das schwerste Erdbeben in Pakistan der letzten Jahre die Magnitude 7,6. In der Region Kaschmir starben dabei rund 70.000 Menschen.
Der Nachrichtensender CNN berichtete, dass das Beben bis nach Neu-Delhi sowie in den Golfanrainerstaaten Dubai und Katar zu spüren gewesen sei. Die Region um das Erdbebenzentrum ist zwar selbst relativ dünn besiedelt und die nächste Stadt Dabaldin hat nur etwa 15.000 Einwohner, doch in der Provinzhauptstadt Qetta leben mehr als 560.000 Menschen; das 310 km entfernte Zahedan in Iran hat 570.000 Einwohner.
Nachdem die ersten Berichte Schlimmes befürchten ließen, scheint Pakistan trotz der Schwere des Erdbebens mit dem Schrecken davon gekommen zu sein. Aktuelle Berichte sprechen von zwei Toten durch Herzinfarkte, einem Dutzend Verletzten durch einstürzende Hütten und relativ geringen Sachschäden. Im Jahre 2005 erreichte das schwerste Erdbeben in Pakistan der letzten Jahre die Magnitude 7,6. In der Region Kaschmir starben dabei rund 70.000 Menschen.
06 August 2010
Flutkatastrophe in Pakisten
05.08.2010 Presseerklärung des Auswärtigen Amtes
Die Bundesregierung erhöht ihre humanitäre Hilfe für die Opfer der Flutkatastrophe in Pakistan um eine Million Euro
Das Auswärtige Amt und das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung stocken ihre jeweiligen Hilfszusagen von 500.000 Euro auf jeweils 1 Million Euro, insgesamt also 2 Millionen Euro, auf.
In den letzten Tagen hatten sich Berichte bestätigt, nach denen das Ausmaß der Schäden und die Zahl der Betroffenen größer sind als anfangs angenommen. Insgesamt sind landesweit über 4 Millionen Menschen von den verheerenden Auswirkungen der Überschwemmungen unmittelbar betroffen. Der größte Bedarf an Hilfe besteht bei Nahrungsmitteln, Zugang zu Trinkwasser, Zelten sowie allgemein medizinischer Versorgung. Auch die neu bereitgestellten Gelder fließen in Maßnahmen, die diesen Bedarf bedienen. Die pakistanische Regierung hat der Internationalen Gemeinschaft gestern für das bereits angelaufene Engagement gedankt, aber auch um weitere Hilfe gebeten.
Die Bundesregierung hat umgehend die ersten Hilfsmaßnahmen auf den Weg gebracht und damit für Pakistan allein im Jahre 2010 bisher 6,6 Millionen Euro an humanitärer Hilfe geleistet (Auswärtiges Amt: 4,1 Millionen Euro, Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung: 2,5 Millionen Euro). In der ersten Jahreshälfte ging es dabei - wie schon 2009 - im Wesentlichen um die Versorgung der vor den bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Taliban und pakistanischer Armee im Nordwesten geflohenen und in Bedrängnis geratenen Menschen.
Ferner trägt Deutschland einen Anteil von 6 Millionen Euro an der bisher in diesem Jahr geleisteten humanitären Hilfe der Europäischen Kommission für Pakistan.
Die Bundesregierung hat Pakistan für Entwicklungszusammenarbeit und stabilisierende Maßnahmen für den Zeitraum 2009/2010 insgesamt 140 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Schwerpunkte der Entwicklungszusammenarbeit sind die Bereiche Gute Regierungsführung, Bildung, Energie und Gesundheit.
Damit ist Deutschland unverändert - ob in akuten Notlagen oder bei der langfristigen Stabilisierung und Entwicklung - einer der stärksten Partner Pakistans.
Die Bundesregierung erhöht ihre humanitäre Hilfe für die Opfer der Flutkatastrophe in Pakistan um eine Million Euro
Das Auswärtige Amt und das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung stocken ihre jeweiligen Hilfszusagen von 500.000 Euro auf jeweils 1 Million Euro, insgesamt also 2 Millionen Euro, auf.
In den letzten Tagen hatten sich Berichte bestätigt, nach denen das Ausmaß der Schäden und die Zahl der Betroffenen größer sind als anfangs angenommen. Insgesamt sind landesweit über 4 Millionen Menschen von den verheerenden Auswirkungen der Überschwemmungen unmittelbar betroffen. Der größte Bedarf an Hilfe besteht bei Nahrungsmitteln, Zugang zu Trinkwasser, Zelten sowie allgemein medizinischer Versorgung. Auch die neu bereitgestellten Gelder fließen in Maßnahmen, die diesen Bedarf bedienen. Die pakistanische Regierung hat der Internationalen Gemeinschaft gestern für das bereits angelaufene Engagement gedankt, aber auch um weitere Hilfe gebeten.
Die Bundesregierung hat umgehend die ersten Hilfsmaßnahmen auf den Weg gebracht und damit für Pakistan allein im Jahre 2010 bisher 6,6 Millionen Euro an humanitärer Hilfe geleistet (Auswärtiges Amt: 4,1 Millionen Euro, Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung: 2,5 Millionen Euro). In der ersten Jahreshälfte ging es dabei - wie schon 2009 - im Wesentlichen um die Versorgung der vor den bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Taliban und pakistanischer Armee im Nordwesten geflohenen und in Bedrängnis geratenen Menschen.
Ferner trägt Deutschland einen Anteil von 6 Millionen Euro an der bisher in diesem Jahr geleisteten humanitären Hilfe der Europäischen Kommission für Pakistan.
Die Bundesregierung hat Pakistan für Entwicklungszusammenarbeit und stabilisierende Maßnahmen für den Zeitraum 2009/2010 insgesamt 140 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Schwerpunkte der Entwicklungszusammenarbeit sind die Bereiche Gute Regierungsführung, Bildung, Energie und Gesundheit.
Damit ist Deutschland unverändert - ob in akuten Notlagen oder bei der langfristigen Stabilisierung und Entwicklung - einer der stärksten Partner Pakistans.
27 Februar 2010
Chile: Schweres Erdbeben
In den Morgenstunden richtete ein minutenlanges Erdbeben starke Verwüstungen an.
22 Januar 2010
Haiti: Späte Rettung und langes Leiden
Heute wurde erneut eine Verschüttete geborgen - zehn Tage nach dem Beben. Ein Grund, mit der Suche nicht nachzulassen, aber die Freude über solch späte Rettung geht auch mit der Ahnung einher, wie viele Menschen solch lange Zeit vergebens auf Rettung hofften.
Globales Katastrophenhilfe-Programm starten und stärken
Auch diese Naturkatastrophe zeigt, wie unzureichend für schnelle Massenrettung vorgesorgt ist. Mit dem Bruchteil des Geldes, das ein Airbus 400 M kosten soll, könnten Katastrophenhilfe-Versionen geordert werden, die nicht nur "Arbeitsplätze sichern", sondern Leben und humanitäre Überzeugungskraft, an der es uns reichen Staaten mehr als an militärischer Kraft fehlt.
markus rabanus >> Diskussion
Spendenaufruf:
UNICEF Konto: 300.000 Bank für Sozialwirtschaft
BLZ 370 205 00 Stichwort: Haiti
Globales Katastrophenhilfe-Programm starten und stärken
Auch diese Naturkatastrophe zeigt, wie unzureichend für schnelle Massenrettung vorgesorgt ist. Mit dem Bruchteil des Geldes, das ein Airbus 400 M kosten soll, könnten Katastrophenhilfe-Versionen geordert werden, die nicht nur "Arbeitsplätze sichern", sondern Leben und humanitäre Überzeugungskraft, an der es uns reichen Staaten mehr als an militärischer Kraft fehlt.
markus rabanus >> Diskussion
Spendenaufruf:
UNICEF Konto: 300.000 Bank für Sozialwirtschaft
BLZ 370 205 00 Stichwort: Haiti
13 Januar 2010
Haitis Hauptstadt von Erdbeben verwüstet
Nach einem schweren Erdbeben ist Haitis Hauptstadt Port-au-Prince (ca. 2 Mio. Einwohner) weitgehend zerstört. Bundesaußenminister Westerwelle sagte dem ohnehin armen Karibikstaat 1,5 Mio. € Soforthilfe zu.
Wer kann, der kann >> Hilfsorganisationen
Wer kann, der kann >> Hilfsorganisationen
22 Juli 2009
Afghanistan: Welthungerhilfe-Mitarbeiter durch Mine getötet
(22.07.2009). Ein afghanischer Mitarbeiter der Welthungerhilfe ist am Mittwoch durch eine Mine tödlich verletzt worden. Der Vorfall hat sich gegen 09:30 Uhr Ortszeit (07:00 deutsche Zeit) in der Provinz Takhar ereignet.
Der Agronom war mit mehreren Kollegen in zwei Fahrzeugen der Welthungerhilfe unterwegs auf der Fahrt zu Versuchsflächen für ein Projekt der ländlichen Entwicklung, als das erste der beiden Autos offenbar durch eine Sprengfalle zur Explosion gebracht wurde. Dabei wurden auch die drei weiteren Fahrzeuginsassen verletzt, sind jedoch außer Lebensgefahr.
Über die Hintergründe des Vorfalls gibt es bislang keine Erkenntnisse, die Polizei ist am Tatort, das getroffene Fahrzeug wird für weitere Untersuchungen geborgen.
Nach ersten Erkenntnissen haben die Mitarbeiter alle strengen Sicherheitsrichtlinien der Welthungerhilfe für Afghanistan eingehalten, auch die lokale Polizei hatte vor Fahrtantritt eine sogenannte "Security Clearance" für die geplante Fahrtstrecke erteilt.
Die Sicherheitslage im Norden und Osten Afghanistans hat sich in den letzten Wochen und Monaten verschlechtert und wird laufend von der Welthungerhilfe intensiv beobachtet. Die Projekte gehen weiter, die Arbeit in den Dörfern ruht jedoch zunächst in den kommenden Tagen, um den Vorfall aufzuklären. Zum jetzigen Zeitpunkt plant die Welthungerhilfe keinen Rückzug aus Afghanistan.
Der Agronom war mit mehreren Kollegen in zwei Fahrzeugen der Welthungerhilfe unterwegs auf der Fahrt zu Versuchsflächen für ein Projekt der ländlichen Entwicklung, als das erste der beiden Autos offenbar durch eine Sprengfalle zur Explosion gebracht wurde. Dabei wurden auch die drei weiteren Fahrzeuginsassen verletzt, sind jedoch außer Lebensgefahr.
Über die Hintergründe des Vorfalls gibt es bislang keine Erkenntnisse, die Polizei ist am Tatort, das getroffene Fahrzeug wird für weitere Untersuchungen geborgen.
Nach ersten Erkenntnissen haben die Mitarbeiter alle strengen Sicherheitsrichtlinien der Welthungerhilfe für Afghanistan eingehalten, auch die lokale Polizei hatte vor Fahrtantritt eine sogenannte "Security Clearance" für die geplante Fahrtstrecke erteilt.
Die Sicherheitslage im Norden und Osten Afghanistans hat sich in den letzten Wochen und Monaten verschlechtert und wird laufend von der Welthungerhilfe intensiv beobachtet. Die Projekte gehen weiter, die Arbeit in den Dörfern ruht jedoch zunächst in den kommenden Tagen, um den Vorfall aufzuklären. Zum jetzigen Zeitpunkt plant die Welthungerhilfe keinen Rückzug aus Afghanistan.
13 Juli 2009
Über eine Milliarde Menschen hungern
wikinews: 13.07.2009 – In diesem Jahr übersteigt die Anzahl der Menschen, die hungern oder unterernährt sind, erstmals die Milliardengrenze. Dieser Anstieg ist eine Folge der Wirtschaftskrise und nicht etwa von schlechten Ernten. Viele Menschen verloren ihre Arbeit oder waren zumindest von Einkommenseinbußen betroffen.
„Diese lautlose Hungerkrise gefährdet erheblich den Weltfrieden und die Sicherheit“, warnte Jacques Diouf, Generaldirektor der UNO-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO): „Wir brauchen dringend einen breiten Konsens darüber, dass der Hunger in der Welt völlig und rasch ausgerottet werden soll.“ Diouf nennt die Folgen der Weltwirtschaftskrise in Kombination mit hohen Lebensmittelpreisen in vielen Ländern eine „gefährliche Mixtur“. Er fordert, dass ärmeren Ländern die wirtschaftlichen und politischen Mittel in die Hand gegeben werden, um die Agrarproduktion und Produktivität in Gang zu setzen.
Nach Angaben der FAO vom 13. Juni dieses Jahres ist rund ein Sechstel der Menschheit von Hunger und Unterernährung betroffen. Insgesamt sind das 100 Millionen Menschen mehr als im Jahr 2008.
Diskussion
„Diese lautlose Hungerkrise gefährdet erheblich den Weltfrieden und die Sicherheit“, warnte Jacques Diouf, Generaldirektor der UNO-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO): „Wir brauchen dringend einen breiten Konsens darüber, dass der Hunger in der Welt völlig und rasch ausgerottet werden soll.“ Diouf nennt die Folgen der Weltwirtschaftskrise in Kombination mit hohen Lebensmittelpreisen in vielen Ländern eine „gefährliche Mixtur“. Er fordert, dass ärmeren Ländern die wirtschaftlichen und politischen Mittel in die Hand gegeben werden, um die Agrarproduktion und Produktivität in Gang zu setzen.
Nach Angaben der FAO vom 13. Juni dieses Jahres ist rund ein Sechstel der Menschheit von Hunger und Unterernährung betroffen. Insgesamt sind das 100 Millionen Menschen mehr als im Jahr 2008.
14 Mai 2009
Auswärtiges Amt hilft Flutopfern in Brasilien
Nach heftigen Regenfällen und starken Überschwemmungen in weiten Teilen Brasiliens sind landesweit 37 Todesfälle zu beklagen und etwa 300.000 Menschen obdachlos. Besonders schwer getroffen ist der ohnehin schon arme Nordosten des Landes.
Das Auswärtige Amt stellt für Nothilfemaßnahmen für die besonders betroffene Bevölkerung 200.000 Euro Soforthilfe zur Verfügung.
In Zusammenarbeit mit Hilfsorganisationen und brasilianischen Behörden werden damit dringend benötigte Hilfsgüter für die Bedürftigen beschafft und verteilt.
Bereits 2008 stellte das Auswärtige Amt nach Überschwemmungen in Südbrasilien Mittel in Höhe von 300.000 Euro zu Verfügung.
Das Auswärtige Amt stellt für Nothilfemaßnahmen für die besonders betroffene Bevölkerung 200.000 Euro Soforthilfe zur Verfügung.
In Zusammenarbeit mit Hilfsorganisationen und brasilianischen Behörden werden damit dringend benötigte Hilfsgüter für die Bedürftigen beschafft und verteilt.
Bereits 2008 stellte das Auswärtige Amt nach Überschwemmungen in Südbrasilien Mittel in Höhe von 300.000 Euro zu Verfügung.
13 Mai 2009
Hunderttausende obdachlos durch Überschwemmungen im Nordosten Brasiliens
Manaus / Salvador da Bahía (Brasilien), 13.05.2009 – Anhaltende Regenfälle haben in zehn Bundesstaaten Brasiliens zu Überschwemmungen geführt, die mindestens 300.000 Menschen obdachlos machten. Mindestens 39 Personen wurden getötet, 1,1 Millionen Bewohner Brasiliens sind von der Katastrophe betroffen. Durch Erdrutsche wurden Häuser zerstört sowie Straßen und eine Eisenbahnstrecke unterbrochen. Die Überschwemmungen sollen die schlimmsten seit den 1950er Jahren sein. CNN berichtete, dass 270 Gemeinden von den Überschwemmungen betroffen seien. Die Behörden geben den Sachschaden derzeit mit einer Milliarde Real an, rund 350 Millionen Euro.
Am stärksten betroffen von den Fluten ist der Bundesstaat Maranhão. Hier verloren mindestens neun Bewohner ihr Leben, zwei werden vermisst. Die normalerweise 18.300 Einwohner der Stadt Trizidela do Vale flüchteten in einen Nachbarort. Durch den Anstieg des Rio Mearim um sechs Meter sind die Hauser des Ortes bis an die Dächer überflutet. In der 70.000 Einwohner zählenden Stadt Bacabel wurden nach Angaben eines BBC-Korrespondenten Leichen aus ihren Gräbern gespült. ...
Quelle >> Wikinews
Am stärksten betroffen von den Fluten ist der Bundesstaat Maranhão. Hier verloren mindestens neun Bewohner ihr Leben, zwei werden vermisst. Die normalerweise 18.300 Einwohner der Stadt Trizidela do Vale flüchteten in einen Nachbarort. Durch den Anstieg des Rio Mearim um sechs Meter sind die Hauser des Ortes bis an die Dächer überflutet. In der 70.000 Einwohner zählenden Stadt Bacabel wurden nach Angaben eines BBC-Korrespondenten Leichen aus ihren Gräbern gespült. ...
Quelle >> Wikinews
16 Mai 2008
Erdbeben in Sichuan: Wettlauf mit der Zeit
Chengdu (Volksrepublik China), 16.05.2008 – Mehr als drei Tage nach dem sehr schweren Erdbeben, dessen Epizentrum in der zentralchinesischen Provinz Sichuan lag, haben sich die Bemühungen der Rettungsmannschaften zu einem Wettlauf mit der Zeit entwickelt. Ministerpräsident Wen Jiabao sprach gestern von dem zerstörerischsten Erdbeben mit den großflächigsten Auswirkungen, das China seit 1949, dem Jahr der Staatsgründung, erlebt habe. Nach Meldungen der Xinhua gehen die Behörden in China mittlerweise von mindestens 21.500 Toten aus; weitere 14.000 Menschen gelten als vermisst beziehungsweise verschüttet. Schätzungen des nationalen Rettungszentrums zufolge könnte die Zahl der Toten jedoch 50.000 bereits übersteigen.
Mehr als 100.000 Soldaten der chinesischen Volksarmee sind in die Region gebracht worden. China hat zwar japanischen und taiwanischen Hilfsmannschaften den Zugang ermöglicht, lehnte aber bislang Hilfsangebote aus Australien und Südkorea aufgrund von „Kommunikations- und Transportproblemen“ ab.
Als großes Hindernis erweisen sich die durch Erdrutsche und Steinschlag unterbrochenen Straßen. Am Mittwoch, den 14. Mai sind deswegen Fallschirmjäger über den bislang unzugänglichen Gebieten abgesprungen, und ein Großteil von Hilfsgütern wird von Flugzeugen abgeworfen. Ministerpräsident Wen Jiabao hat weitere 30.000 Soldaten, Hubschrauber und Transportflugzeuge in die Region beordert. Es handelt sich nach chinesischen Angaben um den größten humanitären Einsatz des Militärs seit Gründung der Volksrepublik 1949.
Über die Anzahl der Opfer gibt es noch keine gesicherten Angaben. Bestätigt wurden bislang 20.000 Tote, Xinhua meldete jedoch unter Berufung auf den Krisenstab, dass wohl mindesten 50.000 Menschen durch die Erdbebenkatastrophe ums Leben gekommen sind. Die Beurteilung ist schwierig, da teilweise zu Siedlungen mit zehntausenden von Einwohnern noch kein Kontakt hergestellt werden konnte, sodass die Situation vor Ort unbekannt ist. Auch die Zahl der Verletzten ist immens; mehr als 65.000 Menschen wurden verletzt, meldete Xinhua.
Unter den Trümmern sind noch Zehntausende verschüttet. Ihre Überlebenschancen schwinden von Stunde zu Stunde. Regen erschwert die Arbeit der Retter, die teilweise mangels Gerätes mit bloßen Händen im Schutt nach Überlebenden graben.
Viele der Orte unmittelbar um das Epizentrum sind vollständig zerstört. In Yingxiu starben von zuvor rund 10.000 Einwohnern durch die Erdstöße mehr als 7.700, und etwa die Hälfte der Überlebenden wurde schwer verletzt. Dass die elfjährige Zhang Chunmei nach 68 Stunden aus den Trümmern ihrer Schule in Dujiangyan gerettet werden konnte, gilt fast als Wunder. Drei Tage, so Katastrophenhelfer, sind die übliche Zeit, die Menschen ohne Wasser überstehen.
Aus dem Gebiet, das ein beliebtes Reiseziel ist, wurden etwa 2.000 Touristen ausgeflogen, etwa 700 davon aus dem Ausland. Die Route des Olympischen Fackellaufes soll jedoch wie geplant in einem Monat durch Sichuan führen, auch um der Opfer zu gedenken.
Zu einem Problem haben sich unterdessen die zahlreichen Stauseen in der Bergregion entwickelt. Ersten Überprüfungen zufolge sind an 410 Staudämmen in Sichuan und vier benachbarter Provinzen Schäden aufgetreten. Das staatliche Fernsehen berichtete, dass darunter auch „zwei wichtige“ seien, nannte aber keine Einzelheiten. Unmittelbar nach dem Beben hieß es am Montag, den 12. Mai, der Drei-Schluchten-Staudamm sei nicht betroffen. Gemeldet wurde, dass der Kuzhu-Damm Risse hat, durch die Wasser dringt. Am Zijinpu-Damm wird durch das Öffnen der Fluttore der Wasserstand gesenkt, um Druck von der Staumauer zu nehmen. Im Kreis Maoxian evakuierten die Behörden vorsichtshalber Gebiete unterhalb von zwei Staudämmen. Aufgrund des hohen chinesischen Energiebedarfs gibt es in der Katastrophenregion zahlreiche Wasserkraftwerke, 2005 waren es nur in der Provinz Sichuan mehr als 6.000 Staudämme, so der chinesische Geologe Zhang Yong.
Im Tal des Jianjiang-Fluss hat flussaufwärts von Beichuan ein Erdrutsch das Tal blockiert und staut das Flusswasser zu einem See auf. Wenn die Barriere nicht hält, bis die Rettungsarbeiten beendet sind, sind Retter und die noch Verschütteten durch eine Flutwelle bedroht.
Angesichts von 6.898 eingestürzten Schulgebäuden in China, unter denen tausende Schulkinder begraben wurden, wird zunehmend Kritik an den chinesischen Behörden laut, die für die Bauunterhaltung verantwortlich sind. Ein Abteilungsleiter des Bildungsministeriums erklärte: „Wenn es Qualitätsprobleme in den Schulgebäuden gegeben hat, werden wir die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen und der Öffentlichkeit eine zufriedenstellende Antwort geben.“
Mehr als 100.000 Soldaten der chinesischen Volksarmee sind in die Region gebracht worden. China hat zwar japanischen und taiwanischen Hilfsmannschaften den Zugang ermöglicht, lehnte aber bislang Hilfsangebote aus Australien und Südkorea aufgrund von „Kommunikations- und Transportproblemen“ ab.
Als großes Hindernis erweisen sich die durch Erdrutsche und Steinschlag unterbrochenen Straßen. Am Mittwoch, den 14. Mai sind deswegen Fallschirmjäger über den bislang unzugänglichen Gebieten abgesprungen, und ein Großteil von Hilfsgütern wird von Flugzeugen abgeworfen. Ministerpräsident Wen Jiabao hat weitere 30.000 Soldaten, Hubschrauber und Transportflugzeuge in die Region beordert. Es handelt sich nach chinesischen Angaben um den größten humanitären Einsatz des Militärs seit Gründung der Volksrepublik 1949.
Über die Anzahl der Opfer gibt es noch keine gesicherten Angaben. Bestätigt wurden bislang 20.000 Tote, Xinhua meldete jedoch unter Berufung auf den Krisenstab, dass wohl mindesten 50.000 Menschen durch die Erdbebenkatastrophe ums Leben gekommen sind. Die Beurteilung ist schwierig, da teilweise zu Siedlungen mit zehntausenden von Einwohnern noch kein Kontakt hergestellt werden konnte, sodass die Situation vor Ort unbekannt ist. Auch die Zahl der Verletzten ist immens; mehr als 65.000 Menschen wurden verletzt, meldete Xinhua.
Unter den Trümmern sind noch Zehntausende verschüttet. Ihre Überlebenschancen schwinden von Stunde zu Stunde. Regen erschwert die Arbeit der Retter, die teilweise mangels Gerätes mit bloßen Händen im Schutt nach Überlebenden graben.
Viele der Orte unmittelbar um das Epizentrum sind vollständig zerstört. In Yingxiu starben von zuvor rund 10.000 Einwohnern durch die Erdstöße mehr als 7.700, und etwa die Hälfte der Überlebenden wurde schwer verletzt. Dass die elfjährige Zhang Chunmei nach 68 Stunden aus den Trümmern ihrer Schule in Dujiangyan gerettet werden konnte, gilt fast als Wunder. Drei Tage, so Katastrophenhelfer, sind die übliche Zeit, die Menschen ohne Wasser überstehen.
Aus dem Gebiet, das ein beliebtes Reiseziel ist, wurden etwa 2.000 Touristen ausgeflogen, etwa 700 davon aus dem Ausland. Die Route des Olympischen Fackellaufes soll jedoch wie geplant in einem Monat durch Sichuan führen, auch um der Opfer zu gedenken.
Zu einem Problem haben sich unterdessen die zahlreichen Stauseen in der Bergregion entwickelt. Ersten Überprüfungen zufolge sind an 410 Staudämmen in Sichuan und vier benachbarter Provinzen Schäden aufgetreten. Das staatliche Fernsehen berichtete, dass darunter auch „zwei wichtige“ seien, nannte aber keine Einzelheiten. Unmittelbar nach dem Beben hieß es am Montag, den 12. Mai, der Drei-Schluchten-Staudamm sei nicht betroffen. Gemeldet wurde, dass der Kuzhu-Damm Risse hat, durch die Wasser dringt. Am Zijinpu-Damm wird durch das Öffnen der Fluttore der Wasserstand gesenkt, um Druck von der Staumauer zu nehmen. Im Kreis Maoxian evakuierten die Behörden vorsichtshalber Gebiete unterhalb von zwei Staudämmen. Aufgrund des hohen chinesischen Energiebedarfs gibt es in der Katastrophenregion zahlreiche Wasserkraftwerke, 2005 waren es nur in der Provinz Sichuan mehr als 6.000 Staudämme, so der chinesische Geologe Zhang Yong.
Im Tal des Jianjiang-Fluss hat flussaufwärts von Beichuan ein Erdrutsch das Tal blockiert und staut das Flusswasser zu einem See auf. Wenn die Barriere nicht hält, bis die Rettungsarbeiten beendet sind, sind Retter und die noch Verschütteten durch eine Flutwelle bedroht.
Angesichts von 6.898 eingestürzten Schulgebäuden in China, unter denen tausende Schulkinder begraben wurden, wird zunehmend Kritik an den chinesischen Behörden laut, die für die Bauunterhaltung verantwortlich sind. Ein Abteilungsleiter des Bildungsministeriums erklärte: „Wenn es Qualitätsprobleme in den Schulgebäuden gegeben hat, werden wir die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen und der Öffentlichkeit eine zufriedenstellende Antwort geben.“
Weiterhin katastrophale Lage in Myanmar nach dem Zyklon „Nargis“
Rangun (Myanmar), 16.05.2008 – Die humanitäre Krise in Myanmar spitzt sich knapp 14 Tage nach dem verheerenden Tropensturm „Nargis“ immer weiter zu. Offiziellen Angaben zufolge wurden 34.273 Menschen durch den Sturm und die anschließende Überschwemmung getötet. 27.836 Menschen gelten als vermisst. Hilfsorganisationen befürchten, dass weit mehr Menschen durch die Katastrophe getötet worden sein könnten. Von bis zu 130.000 Todesopfern ist die Rede. Wie heute bekannt wurde, sind in dem am schwersten betroffenen Gebiet, dem Irrawaddy-Delta, bereits erste Cholerafälle aufgetreten. Das berichteten Mitarbeiter des Malteser Hilfsdienstes aus der Küstenstadt Labutta. Die Menschen haben vermutlich verschmutztes Wasser getrunken. Die Situation in Myanmar könnte sich in den nächsten Tagen durch schwere Regenfälle weiter verschlechtern. Ein Tiefdruckgebiet, das in den letzten Tagen über der Bucht von Bengalen gestanden hatte, habe nun das Festland erreicht, meldet die indische Meteorologiebehörde.
Wie Steve Marshall, Sprecher der UN-Büros in Birma, in Bangkok mitteilte, hat die Regierung in dem Katastrophengebiet lediglich sechs Hubschrauber im Einsatz. Diese könnten täglich nur 24 Tonnen Hilfsgüter in das Katastrophengebiet transportieren. Das Kinderhilfswerk UNICEF sorgt sich um die Situation der Kinder im Irrawaddy-Delta, viele von ihnen litten inzwischen an Durchfall- sowie Haut- und Atemwegserkrankungen. Hunderttausende Menschen sind schutzlos der Witterung ausgesetzt, weil ihre Häuser zerstört wurden. Wie die „Aktion Deutschland hilft“ heute mitteilte, werde insbesondere von den Hilfsorganisationen, die bereits vor dem Zyklon in Myanmar tätig waren, trotz aller behördlicher Behinderungen effektive Hilfe geleistet. In der „Aktion Deutschland hilft“ sind mehrere Hilfsorganisationen zusammengeschlossen, unter anderem die Johanniter Unfall-Hilfe, der Malteser-Hilfsdienst und World Vision Deutschland. Bisher habe man in Deutschland 1,95 Millionen Euro an Spendengeldern erhalten. „Aber angesichts der Tatsache, dass so vielen Menschen geholfen werden muss, wird das nicht ausreichen“, erklärte die Geschäftsführerin der Organisation, Manuela Roßbach. Sie warnte vor einer neuen Katastrophe, wenn die Hilfe nicht mit Hochdruck fortgesetzt werde: „Weite Teile des Landes stehen unter Wasser, und jetzt kommt der Monsun, danach der Hunger.“ Moritz Wohlrab von der „Aktion Deutschland hilft“ sagte, es sei in Deutschland fatalerweise ein falscher Eindruck entstanden, wonach die Hilfe in Myanmar nicht ankomme. Bisher seien jedoch 65 Tonnen Reis, Decken, Kleidung und Plastikplanen sowie rund eine Million Wassertabletten in der Krisenregion verteilt worden.
Das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland meldete gestern, der erste rein deutsche Hilfsflug sei gestern in Rangun eingetroffen. Teil der Lieferung waren unter anderem sechs Trinkwasseraufbereitungsanlagen des Technischen Hilfswerks (THW) sowie medizinische Notfallsets und Medikamente, die von Hilfsorganisationen dringend benötigt würden. Weitere sechs Trinkwasseraufbereitungsanlagen seien mit einem Flug des Deutschen Roten Kreuzes unterwegs. Mit dem Eintreffen der Maschine wird am Freitagnachmittag gerechnet.
Die Welternährungsorganisation FAO warnt unterdessen vor den mittelfristigen Konsequenzen der Katastrophe für die Nahrungsversorgung der Bevölkerung in Myanmar, da die für die nächste Aussaat benötigten Reisvorräte durch die Überflutung vernichtet wurden.
Der Entwicklungskommissar der Europäischen Union, Louis Michel, der sich seit Mittwoch in Myanmar aufhält, um die Junta aufzufordern, das Land für ausländische Helfer zu öffnen, durfte nicht in das Katastrophengebiet reisen. Die Behörden hätten eine Einreisegenehmigung erst für den kommenden Samstag erteilt, wenn er bereits wieder das Land verlassen habe. Zusagen für eine Öffnung des Landes für ausländische Hilfskräfte hat der Kommissar nicht erhalten.
Wie Steve Marshall, Sprecher der UN-Büros in Birma, in Bangkok mitteilte, hat die Regierung in dem Katastrophengebiet lediglich sechs Hubschrauber im Einsatz. Diese könnten täglich nur 24 Tonnen Hilfsgüter in das Katastrophengebiet transportieren. Das Kinderhilfswerk UNICEF sorgt sich um die Situation der Kinder im Irrawaddy-Delta, viele von ihnen litten inzwischen an Durchfall- sowie Haut- und Atemwegserkrankungen. Hunderttausende Menschen sind schutzlos der Witterung ausgesetzt, weil ihre Häuser zerstört wurden. Wie die „Aktion Deutschland hilft“ heute mitteilte, werde insbesondere von den Hilfsorganisationen, die bereits vor dem Zyklon in Myanmar tätig waren, trotz aller behördlicher Behinderungen effektive Hilfe geleistet. In der „Aktion Deutschland hilft“ sind mehrere Hilfsorganisationen zusammengeschlossen, unter anderem die Johanniter Unfall-Hilfe, der Malteser-Hilfsdienst und World Vision Deutschland. Bisher habe man in Deutschland 1,95 Millionen Euro an Spendengeldern erhalten. „Aber angesichts der Tatsache, dass so vielen Menschen geholfen werden muss, wird das nicht ausreichen“, erklärte die Geschäftsführerin der Organisation, Manuela Roßbach. Sie warnte vor einer neuen Katastrophe, wenn die Hilfe nicht mit Hochdruck fortgesetzt werde: „Weite Teile des Landes stehen unter Wasser, und jetzt kommt der Monsun, danach der Hunger.“ Moritz Wohlrab von der „Aktion Deutschland hilft“ sagte, es sei in Deutschland fatalerweise ein falscher Eindruck entstanden, wonach die Hilfe in Myanmar nicht ankomme. Bisher seien jedoch 65 Tonnen Reis, Decken, Kleidung und Plastikplanen sowie rund eine Million Wassertabletten in der Krisenregion verteilt worden.
Das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland meldete gestern, der erste rein deutsche Hilfsflug sei gestern in Rangun eingetroffen. Teil der Lieferung waren unter anderem sechs Trinkwasseraufbereitungsanlagen des Technischen Hilfswerks (THW) sowie medizinische Notfallsets und Medikamente, die von Hilfsorganisationen dringend benötigt würden. Weitere sechs Trinkwasseraufbereitungsanlagen seien mit einem Flug des Deutschen Roten Kreuzes unterwegs. Mit dem Eintreffen der Maschine wird am Freitagnachmittag gerechnet.
Die Welternährungsorganisation FAO warnt unterdessen vor den mittelfristigen Konsequenzen der Katastrophe für die Nahrungsversorgung der Bevölkerung in Myanmar, da die für die nächste Aussaat benötigten Reisvorräte durch die Überflutung vernichtet wurden.
Der Entwicklungskommissar der Europäischen Union, Louis Michel, der sich seit Mittwoch in Myanmar aufhält, um die Junta aufzufordern, das Land für ausländische Helfer zu öffnen, durfte nicht in das Katastrophengebiet reisen. Die Behörden hätten eine Einreisegenehmigung erst für den kommenden Samstag erteilt, wenn er bereits wieder das Land verlassen habe. Zusagen für eine Öffnung des Landes für ausländische Hilfskräfte hat der Kommissar nicht erhalten.
13 Mai 2008
Erdbeben in China: Mehr als 10.000 Tote
Chengdu (Volksrepublik China), 13.05.2008 – Die Zahl der Toten bei dem Erdbeben in der chinesischen Provinz Sichuan stieg seit dem Bekanntwerden des Bebens beinahe stündlich. Neuesten Meldungen des Focus zufolge wurden bei dem Erdbeben allein in der chinesischen Provinz Sichuan bereits 10.000 Tote gezählt. Die Gesamtzahl der Toten liegt inzwischen bei über 12.000. Zhang Hongwei, ein Sprecher der chinesischen Behörde für Seismologie, teilte mit, dass mehr als die Hälfte der Provinzen Chinas von den Auswirkungen des Bebens betroffen seien. Aus weiteren Provinzen (Gansu, Shaanxi, Yunnan) sowie aus der Millionenstadt Chongqing wurden mindestens weitere 160 Tote bestätigt. In einer eingestürzten Schule in der kreisfreien Stadt Dujiangyan in Sichuan wurden der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua zufolge 900 Schüler verschüttet. Auch in vielen anderen eingestürzten Häusern werden noch Überlebende vermutet. Die Behörden gehen von tausenden Verschütteten aus. Zehntausende Menschen wurden durch die Folgen des Erdbebens obdachlos. Der Vizegouverneur von Sichuan, Li Chengyun, sprach heute auf einer Pressekonferenz von 26.206 Verletzten. Mehr als 9.400 Menschen seien lebendig unter dem Schutt ihrer Häuser begraben. Zur Opferstatistik machte er Angaben zu einzelnen Orten. Danach seien in der Stadt Mianyang 7.395 Todesopfer zu beklagen und in Deyang 2.648. In der Provinzhauptstadt Chengdu seien 959 und in der kreisfreien Stadt Guanghan 700 Menschen getötet worden.
Beim Einsturz einer Chemiefabrik in Shifang trat Ammoniak aus, was die Evakuierung von 6.000 Einwohnern erforderlich machte. Hier wurden einige hundert Arbeiter unter den Trümmern begraben. Im Kreis Beichuan stürzten 80 Prozent der Gebäude ein, ganze Straßenzüge sollen zusammengebrochen sein. Die Bilanz allein hier: 5.000 Tote und doppelt so viele Verletzte.
Unterdessen sind die Rettungsaktionen angelaufen, die sich jedoch wegen teilweise unpassierbarer Straßen und Brücken als schwierig erweisen. Hinzu kommen Regenfälle und unterbrochene Telefonverbindungen in die betroffenen Regionen. Der besonders stark zerstörte Kreis Wenchuan im autonomen Bezirk Ngawa konnte erst am Dienstag erreicht werden. Ein Funktionär der Kommunistischen Partei Chinas hatte sich sich aus dem zerstörten, aber bis vor kurzem von der Außenwelt abgeschnittenen Wenchuan per Satellitentelefon gemeldet um Hilfe anzufordern. Er forderte den Abwurf von Zelten, Lebensmitteln, Medizin und Satellitenkommunikationsgeräten aus der Luft.
Der Absprung einer Elitefallschirmjägereinheit über dem nicht erreichbaren Erdbebengebiet musste wegen eines Gewittersturms abgebrochen werden. Mehr als 50.000 Soldaten wurden in das Katastrophengebiet entsendet. Der chinesische Regierungschef Wen Jiabao begab sich ebenfalls ins Katastrophengebiet. Im staatlichen Fernsehen rief er zu außergewöhnlichen Anstrengungen auf: „Selbst wenn es bedeutet, zu Fuß dorthin zu gehen, müssen wir so schnell wie möglich in die am schwersten betroffenen Gebiete gelangen.“
In den betroffenen Regionen wurde der Betrieb einiger Industrieanlagen zwischenzeitlich eingestellt. Betroffen sind Kohlebergwerke, Ölförderanlagen und chemische Fabriken. Außerdem wurde eine Pipeline stillgelegt um sie auf Schäden zu untersuchen.
Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier und US-Präsident George W. Bush haben der chinesischen Regierung jeweils ihr Mitgefühl übermittelt und technische Hilfe angeboten. China hieß internationale Hilfe ausdrücklich willkommen.
Am Dienstagmorgen ereignete sich ein starkes Nachbeben im Südwesten des Landes. Es hatte eine Stärke von 6,1. Viele Menschen flohen daraufhin auf die Straßen. Das Hauptbeben vom Pfingstmontag hatte eine Stärke von 7,8.
Beim Einsturz einer Chemiefabrik in Shifang trat Ammoniak aus, was die Evakuierung von 6.000 Einwohnern erforderlich machte. Hier wurden einige hundert Arbeiter unter den Trümmern begraben. Im Kreis Beichuan stürzten 80 Prozent der Gebäude ein, ganze Straßenzüge sollen zusammengebrochen sein. Die Bilanz allein hier: 5.000 Tote und doppelt so viele Verletzte.
Unterdessen sind die Rettungsaktionen angelaufen, die sich jedoch wegen teilweise unpassierbarer Straßen und Brücken als schwierig erweisen. Hinzu kommen Regenfälle und unterbrochene Telefonverbindungen in die betroffenen Regionen. Der besonders stark zerstörte Kreis Wenchuan im autonomen Bezirk Ngawa konnte erst am Dienstag erreicht werden. Ein Funktionär der Kommunistischen Partei Chinas hatte sich sich aus dem zerstörten, aber bis vor kurzem von der Außenwelt abgeschnittenen Wenchuan per Satellitentelefon gemeldet um Hilfe anzufordern. Er forderte den Abwurf von Zelten, Lebensmitteln, Medizin und Satellitenkommunikationsgeräten aus der Luft.
Der Absprung einer Elitefallschirmjägereinheit über dem nicht erreichbaren Erdbebengebiet musste wegen eines Gewittersturms abgebrochen werden. Mehr als 50.000 Soldaten wurden in das Katastrophengebiet entsendet. Der chinesische Regierungschef Wen Jiabao begab sich ebenfalls ins Katastrophengebiet. Im staatlichen Fernsehen rief er zu außergewöhnlichen Anstrengungen auf: „Selbst wenn es bedeutet, zu Fuß dorthin zu gehen, müssen wir so schnell wie möglich in die am schwersten betroffenen Gebiete gelangen.“
In den betroffenen Regionen wurde der Betrieb einiger Industrieanlagen zwischenzeitlich eingestellt. Betroffen sind Kohlebergwerke, Ölförderanlagen und chemische Fabriken. Außerdem wurde eine Pipeline stillgelegt um sie auf Schäden zu untersuchen.
Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier und US-Präsident George W. Bush haben der chinesischen Regierung jeweils ihr Mitgefühl übermittelt und technische Hilfe angeboten. China hieß internationale Hilfe ausdrücklich willkommen.
Am Dienstagmorgen ereignete sich ein starkes Nachbeben im Südwesten des Landes. Es hatte eine Stärke von 6,1. Viele Menschen flohen daraufhin auf die Straßen. Das Hauptbeben vom Pfingstmontag hatte eine Stärke von 7,8.
05 Mai 2008
Burma-Zyklon weitet sich zur humanitären Großkatastrophe aus
Der Zyklon "Nargis" kostete möglicherweise 10.000 Burmesen das Leben, denn nach Regierungsangaben seien noch 3.000 Menschen vermisst. Die Verwüstungen in Rangun sind für Stürme beispiellos.
Welthilfe
26 September 2007
Tausende von Kindern in Somalia vom Hungertod bedroht
Mogadischu (Somalia), 26.09.2007 wikinews – Laut dem Kinderhilfswerk UNICEF sind etwa 8.700 Kinder in Jawhar und 13.500 in ganz Somalia direkt vom Hungertod bedroht, ungefähr 83.000 Kinder in Mittel- und Südsomalia unterernährt. Viele von ihnen leiden unter geschwollenen Lippen und haben orangegetönte Haare.
Wie der UN-Notstandskoordinator John Holmes vergangene Woche mitteilte, handelt es sich dabei um die größte afrikanische humanitäre Krise neben denen in Darfur und im Tschad.
Westliche Hilfsorganisationen beschweren sich über die Lage in Somalia: So soll die Regierung die Lage sogar verschlechtert haben, indem sie Steuern für humanitäre Hilfen verlangt, Straßen blockiert und Wohltätigkeitsorganisationen bezichtigt hat, „Terroristen“ zu unterstützen. Somalias Gesundheitsminister, Qamar Adan Ali, sagte, ihnen würden die Macht und die Ressourcen fehlen, um solch eine Krise zu bewältigen. Sie seien auf ausländische Spenden angewiesen, um ihre Gehälter zu bezahlen. Auf Beschwerden von UN-Mitarbeitern und der US-Botschaft in Nairobi, Hauptstadt von Kenia, hin wurde der Ton von somalischen Behördenmitarbeitern gegenüber Hilfsorganisationen nachgiebiger.
Auch die fortwährende Gewalt im Land hält Hilfsgruppen davon ab, sich bei der humanitären Hilfe für Somalia zu beteiligen. Letzte Woche starb ein Fahrer des somalischen Roten Kreuzes, als er von drei bewaffneten Männern überfallen wurde. Seit 16 Jahren ist Somalia vom Bürgerkrieg gekennzeichnet. Im Jahr 2006 hatten radikalislamische Milizen in weiten Teilen des Landes vorübergehend die Macht übernommen. Sie wurden zu Beginn dieses Jahres von somalischen Regierungstruppen mit Unterstützung der äthiopischen Armee wieder vertrieben.
Owliyo Moalim, 44 Jahre alt und Mutter von fünf Kindern, hatte zusammen mit ihrer Familie alle drei Monate die Ernte eingefahren, bis seit Oktober 2005 die Felder regelmäßig durch Überflutungen zerstört wurden. Auch viele Felder in der Gegend des Dorfes Boodle sind überflutet. Die Bewohner des Dorfes versuchten, die Böschungen des Flusses Shabelle zu erhalten, aber dazu seien Bulldozer und Traktoren notwendig, äußerte sich Hamdi Musei Osman, der Dorfchef, zu der Lage. „Wenn es eine Regierung gäbe, würde die es tun, aber wir können es nicht selbst machen“, so Osman. Außerdem steige durch die Überflutungen die Gefahr von Malariainfektionen an. So seien innerhalb der letzten zwei Monate neun Bewohner des Dorfes an der Krankheit gestorben.
Wie der UN-Notstandskoordinator John Holmes vergangene Woche mitteilte, handelt es sich dabei um die größte afrikanische humanitäre Krise neben denen in Darfur und im Tschad.
Westliche Hilfsorganisationen beschweren sich über die Lage in Somalia: So soll die Regierung die Lage sogar verschlechtert haben, indem sie Steuern für humanitäre Hilfen verlangt, Straßen blockiert und Wohltätigkeitsorganisationen bezichtigt hat, „Terroristen“ zu unterstützen. Somalias Gesundheitsminister, Qamar Adan Ali, sagte, ihnen würden die Macht und die Ressourcen fehlen, um solch eine Krise zu bewältigen. Sie seien auf ausländische Spenden angewiesen, um ihre Gehälter zu bezahlen. Auf Beschwerden von UN-Mitarbeitern und der US-Botschaft in Nairobi, Hauptstadt von Kenia, hin wurde der Ton von somalischen Behördenmitarbeitern gegenüber Hilfsorganisationen nachgiebiger.
Auch die fortwährende Gewalt im Land hält Hilfsgruppen davon ab, sich bei der humanitären Hilfe für Somalia zu beteiligen. Letzte Woche starb ein Fahrer des somalischen Roten Kreuzes, als er von drei bewaffneten Männern überfallen wurde. Seit 16 Jahren ist Somalia vom Bürgerkrieg gekennzeichnet. Im Jahr 2006 hatten radikalislamische Milizen in weiten Teilen des Landes vorübergehend die Macht übernommen. Sie wurden zu Beginn dieses Jahres von somalischen Regierungstruppen mit Unterstützung der äthiopischen Armee wieder vertrieben.
Owliyo Moalim, 44 Jahre alt und Mutter von fünf Kindern, hatte zusammen mit ihrer Familie alle drei Monate die Ernte eingefahren, bis seit Oktober 2005 die Felder regelmäßig durch Überflutungen zerstört wurden. Auch viele Felder in der Gegend des Dorfes Boodle sind überflutet. Die Bewohner des Dorfes versuchten, die Böschungen des Flusses Shabelle zu erhalten, aber dazu seien Bulldozer und Traktoren notwendig, äußerte sich Hamdi Musei Osman, der Dorfchef, zu der Lage. „Wenn es eine Regierung gäbe, würde die es tun, aber wir können es nicht selbst machen“, so Osman. Außerdem steige durch die Überflutungen die Gefahr von Malariainfektionen an. So seien innerhalb der letzten zwei Monate neun Bewohner des Dorfes an der Krankheit gestorben.
29 Mai 2007
Nichtregierungsorganisationen kritisieren Afrikapolitik der G8
Berlin (Deutschland), 29.05.2007 – Vertreter der Nichtregierungsorganisationen Oxfam Deutschland, Attac Deutschland und des Bündnisses Gerechtigkeit jetzt! übten heute in Berlin Kritik an der Afrikapolitik der G8. In einer gemeinsamen Presseerklärung werden verschiedene Kritikpunkte dargelegt. Laut tagesschau.de bezeichneten Vertreter der NGOs die beim G8-Gipfel in Heiligendamm 2007 angestrebten Ziele als „wohlfeile Rhetorik“ und „Ablenkungsmanöver“.
Jörn Kalinski von Oxfam äußerte sich zur Politik der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds. „Ungeeignete, von der Weltbank veranlasste Privatisierungen bei der Wasserversorgung und Gesundheitsfürsorge haben die Fähigkeit der Regierungen der armen Länder untergraben, grundlegende soziale Dienstleistungen bereitzustellen“, sagte Jörn Kalinski. Der Oxfam-Vertreter schlug vor, die nationalen Gesundheits- und Bildungssysteme dieser Länder zu stärken. Pedram Shahyar vom Attac-Koordinierungskreis machte auf die Versprechungen der G8 in Sachen Entwicklungshilfe aufmerksam. Dazu meinte er: „Die G8-Staaten haben alle ihre Versprechungen gebrochen, substantiell gegen die Armut und das Massensterben in Afrika zu wirken.“ Oxfam hatte bereits anfang dieses Monats eine Studie veröffentlicht, in der es heißt, die G8-Staaten seien dabei, ihre Versprechen nicht einzuhalten. Konkret geht es um das auf dem G8-Gipfel in Gleneagles 2005 gemachte Versprechen, die Summe der jährlichen Entwicklungshilfe bis zum Jahr 2010 um 50 Milliarden US-Dollar zu erhöhen (Wikinews berichtete). Laut dem Oxfam-Bericht „The World Is Still Waiting“ wird dieses Ziel voraussichtlich deutlich (um 30 Milliarden US-Dollar) verfehlt werden. Als den „größten Skandal der Menschheitsgeschichte“ bezeichnete Pedram Shahyar von Attac dies einem Bericht von tagesschau.de zufolge.
Ein weiterer Fokus der Kritik richtet sich auf die Wirtschaftspartnerschaftsabkommen (EPA). Frauke Banse von Attac kommentierte die geplanten Abkommen, die im Rahmen von Verhandlungen zwischen der Europäischen Union und afrikanischen Staaten zustande kommen sollen, mit folgenden Worten: „In den Verhandlungen über die Abkommen wird suggeriert, dass die europäischen und afrikanischen Ökonomien gleich stark sind. Tatsächlich können die afrikanischen Märkt der europäischen Konkurrenz nicht standhalten“. Die bisherigen Ergebnisse der Doha-Runde, der aktuellen Verhandlungsrunde im Rahmen der Welthandelsorganisation führten aus Sicht der Nichtregierungsorganisationen de facto zu einer Schrumpfung der afrikanischen Ökonomien. Dabei berufen sich die Organisationen auf eine Studie der US-Stiftung „Carnegie Endowment for International Peace aus dem Jahre 2005“. Alexis Passadakis von Gerechtigkeit jetzt! machte Widersprüchlichkeiten im Programm der deutschen G8-Präsidentschaft aus. Insbesondere der Schutz von Investitionen und geistigem Eigentum, der von Industrieländern gefordert wird, sei gegen die Interessen Afrikas gerichtet.
Die von der deutschen Bundesregierung gestaltete Agenda des diesjährigen G8-Gipfels, die unter dem Leitmotto „Wachstum und Verantwortung“ steht, ist in die zwei Bereiche „Investitionen, Innovationen und Nachhaltigkeit“ und „Afrika – Gute Regierungsführung, nachhaltige Investitionen, Frieden und Sicherheit“ gegliedert. Offiziell sollen damit „die Ausgestaltung der globalisierten Weltwirtschaft und die Entwicklung Afrikas“ im Zentrum der Gespräche stehen. Während im ersten Themenbereich die zu beratenden Themen recht konkret benannt werden, werden beim Thema Afrika nur die Hauptprobleme skizziert. Als solche sieht die Bundesregierung die wirtschaftliche Entwicklung des Kontinents, die Bekämpfung der Armut und den Kampf gegen HIV/Aids an.
In einer siebenseitigen Erläuterung der Agenda finden sich nähere Angaben der Bundesregierung zum Thema Afrikapolitik auf dem G8-Gipfel. Dort heißt es: „Die deutsche G8-Präsidentschaft ist aber der Auffassung, dass öffentliche Mittel und Entschuldung alleine nicht ausreichen werden, um die Millenniums-Entwicklungsziele in Afrika zu erreichen. Hierfür sind Wirtschaftswachstum und Investitionen, Eigenverantwortung und Reformprozesse in Afrika wichtige Voraussetzungen.“ Im Papier fordert die Bundesregierung von den afrikanischen Staaten Good Governance. Die von den NGOs eher kritisch bewerteten privatwirtschaftlichen Investitionen hält die Bundesregierung für „unerlässlich für das Erreichen der Millennium-Entwicklungsziele und ein nachhaltiges, armutsminderndes Wirtschaftswachstum.“
Welthilfe
Jörn Kalinski von Oxfam äußerte sich zur Politik der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds. „Ungeeignete, von der Weltbank veranlasste Privatisierungen bei der Wasserversorgung und Gesundheitsfürsorge haben die Fähigkeit der Regierungen der armen Länder untergraben, grundlegende soziale Dienstleistungen bereitzustellen“, sagte Jörn Kalinski. Der Oxfam-Vertreter schlug vor, die nationalen Gesundheits- und Bildungssysteme dieser Länder zu stärken. Pedram Shahyar vom Attac-Koordinierungskreis machte auf die Versprechungen der G8 in Sachen Entwicklungshilfe aufmerksam. Dazu meinte er: „Die G8-Staaten haben alle ihre Versprechungen gebrochen, substantiell gegen die Armut und das Massensterben in Afrika zu wirken.“ Oxfam hatte bereits anfang dieses Monats eine Studie veröffentlicht, in der es heißt, die G8-Staaten seien dabei, ihre Versprechen nicht einzuhalten. Konkret geht es um das auf dem G8-Gipfel in Gleneagles 2005 gemachte Versprechen, die Summe der jährlichen Entwicklungshilfe bis zum Jahr 2010 um 50 Milliarden US-Dollar zu erhöhen (Wikinews berichtete). Laut dem Oxfam-Bericht „The World Is Still Waiting“ wird dieses Ziel voraussichtlich deutlich (um 30 Milliarden US-Dollar) verfehlt werden. Als den „größten Skandal der Menschheitsgeschichte“ bezeichnete Pedram Shahyar von Attac dies einem Bericht von tagesschau.de zufolge.
Ein weiterer Fokus der Kritik richtet sich auf die Wirtschaftspartnerschaftsabkommen (EPA). Frauke Banse von Attac kommentierte die geplanten Abkommen, die im Rahmen von Verhandlungen zwischen der Europäischen Union und afrikanischen Staaten zustande kommen sollen, mit folgenden Worten: „In den Verhandlungen über die Abkommen wird suggeriert, dass die europäischen und afrikanischen Ökonomien gleich stark sind. Tatsächlich können die afrikanischen Märkt der europäischen Konkurrenz nicht standhalten“. Die bisherigen Ergebnisse der Doha-Runde, der aktuellen Verhandlungsrunde im Rahmen der Welthandelsorganisation führten aus Sicht der Nichtregierungsorganisationen de facto zu einer Schrumpfung der afrikanischen Ökonomien. Dabei berufen sich die Organisationen auf eine Studie der US-Stiftung „Carnegie Endowment for International Peace aus dem Jahre 2005“. Alexis Passadakis von Gerechtigkeit jetzt! machte Widersprüchlichkeiten im Programm der deutschen G8-Präsidentschaft aus. Insbesondere der Schutz von Investitionen und geistigem Eigentum, der von Industrieländern gefordert wird, sei gegen die Interessen Afrikas gerichtet.
Die von der deutschen Bundesregierung gestaltete Agenda des diesjährigen G8-Gipfels, die unter dem Leitmotto „Wachstum und Verantwortung“ steht, ist in die zwei Bereiche „Investitionen, Innovationen und Nachhaltigkeit“ und „Afrika – Gute Regierungsführung, nachhaltige Investitionen, Frieden und Sicherheit“ gegliedert. Offiziell sollen damit „die Ausgestaltung der globalisierten Weltwirtschaft und die Entwicklung Afrikas“ im Zentrum der Gespräche stehen. Während im ersten Themenbereich die zu beratenden Themen recht konkret benannt werden, werden beim Thema Afrika nur die Hauptprobleme skizziert. Als solche sieht die Bundesregierung die wirtschaftliche Entwicklung des Kontinents, die Bekämpfung der Armut und den Kampf gegen HIV/Aids an.
In einer siebenseitigen Erläuterung der Agenda finden sich nähere Angaben der Bundesregierung zum Thema Afrikapolitik auf dem G8-Gipfel. Dort heißt es: „Die deutsche G8-Präsidentschaft ist aber der Auffassung, dass öffentliche Mittel und Entschuldung alleine nicht ausreichen werden, um die Millenniums-Entwicklungsziele in Afrika zu erreichen. Hierfür sind Wirtschaftswachstum und Investitionen, Eigenverantwortung und Reformprozesse in Afrika wichtige Voraussetzungen.“ Im Papier fordert die Bundesregierung von den afrikanischen Staaten Good Governance. Die von den NGOs eher kritisch bewerteten privatwirtschaftlichen Investitionen hält die Bundesregierung für „unerlässlich für das Erreichen der Millennium-Entwicklungsziele und ein nachhaltiges, armutsminderndes Wirtschaftswachstum.“
03 Januar 2007
Kenia schließt Grenze zu Somalia und schiebt Flüchtlinge ab
Nairobi (Kenia), 03.01.2007 – Kenia hat die Grenze zum Nachbarland Somalia geschlossen. Der kenianische Außenminister Raphael Tuju bestätigte diese Maßnahme heute. Laut einem online veröffentlichten Artikel der „Kenya Broadcasting Corporation“ sagte Raphael Tuju, dass es notwendig sei, die Grenze zu schließen, um zu verhindern, dass fliehende Kämpfer aus Somalia in Kenia einströmten, wo sie zur weiteren Verbreitung von Kleinwaffen beitragen könnten. Gleichzeitig dementierte die kenianische Regierung Berichte des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen UNHCR, wonach Kenia somalische Flüchtlinge in sein Heimatland abgeschoben habe.
Am heutigen Mittwoch hatte das UNHCR sich besorgt darüber gezeigt, dass Kenia Somalier, die vor den jüngsten Kämpfen aus ihrem Heimatland geflohen waren, gewaltsam abgeschoben haben soll. Nach UNHCR-Angaben fuhren einige Fahrzeuge mit somalischen Flüchtlingen von der Grenzstadt Liboi, wo es ein von der UNHCR unterstützes Aufnahmelager gibt, in Richtung Somalia. Laut UNHCR befanden sich etwa 400 Personen in diesem Flüchtlingslager, darunter hauptsächlich Frauen und Kinder, die in den letzten Tagen dort angekommen waren. UNO-Flüchtlingskommissar António Guterres kritisierte die kenianischen Grenzsicherungsmaßnahmen. Kenia habe eine humanitäre Verpflichtung, gefährdeten Zivilisten auf seinem Territorium Asyl zu gewähren, sagte António Guterres. Die Flüchtlinge sollten nach Meinung des Flüchtlingskommissars nicht nach Somalia abgeschoben werden, wo die Situation sehr unsicher sei. Andernfalls verletze Kenia die Genfer Flüchtlingskonvention aus dem Jahr 1951. Das UNHCR, das nach eigenen Angaben auch Verständnis für die Sicherheitsbedenken Kenias hat, hat dem Land bereits seine Hilfe beim Umgang mit den somalischen Flüchtlingen angeboten. Bereits jetzt unterhält das UNHCR drei große Flüchtlingslager bei Dadaab in Nordosten Kenias, etwa 100 Kilometer von der somalischen Grenze entfernt, wo sich derzeit mehr als 160.000 Flüchtlinge aufhalten, die hauptsächlich aus Somalia stammen. Dorthin hätten auch die etwa 400 Flüchtlinge gebracht werden sollen, die bereits in Absprache mit dem UN-Flüchtlingshilfswerk von den kenianischen Behörden registriert wurden. Laut einer Pressemitteilung des UNHCR wurde dieser Transfer nun von kenianischer Seite gestoppt, wobei dies mit Sicherheitsbedenken begründet wurde.
Medienberichten zufolge hat Kenia heute seine Truppen an der Grenze zu Somalia verstärkt. An der 675 Kilometer langen Grenze wird es ab sofort verstärkte Patrouillen geben. Der kenianische Präsident Mwai Kibaki bekräftigte auf einem Treffen mit Abdullahi Yusuf Ahmed, dem Präsidenten der von Äthiopien unterstützten somalischen Übergangsregierung, am Dienstag in Mombasa die Haltung der kenianischen Regierung. So sagte Mwai Kibaki, Kenia werde kein Zufluchtsort für Menschen, die Regierungen in der Region destabilisieren wollten. Damit spielte er auf Kämpfer der „Union islamischer Gerichte“ an, die für einige Zeit weite Teile Somalias kontrolliert hatten und in den letzten Tagen von äthiopischen Truppen und Soldaten der somalischen Übergangsregierung zurückgedrängt wurden. Unter anderem haben die islamistischen Milizen die Kontrolle über die Großstädte Mogadischu und Kismaayo verloren (Wikinews berichtete). Nach kenianischen Angaben wurden am Montag zehn Kämpfer der „Union islamischer Gerichte“ beim Versuch, nach Kenia zu fliehen, gefasst.
Unterdessen wird darüber diskutiert, wie die Lage in Somalia stabilisiert werden kann. Im Gespräch ist vor allem eine panafrikanische Friedenstruppe. Uganda hat für diesen Zweck bereits die Entsendung von 1.000 Soldaten in Aussicht gestellt. Äthiopiens Premierminister Meles Zenawi hatte angekündigt, dass die Präsenz äthiopischer Truppen in Somalia innerhalb weniger Wochen beendet sein werde. Yoweri Museveni, der ugandische Staatspräsident, traf sich in Addis Abeba mit dem äthiopischen Premierminister zu Beratungen über das weitere Vorgehen. Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier sagte zur Diskussion um die Entsendung von Soldaten nach Somalia: „Es wird, wenn es eine internationale Präsenz geben wird, eher eine afrikanischen Ursprungs sein.“ Deutschland ist seit Beginn dieses Jahres Vorsitzender des Rats der Europäischen Union.
Welthilfe
Am heutigen Mittwoch hatte das UNHCR sich besorgt darüber gezeigt, dass Kenia Somalier, die vor den jüngsten Kämpfen aus ihrem Heimatland geflohen waren, gewaltsam abgeschoben haben soll. Nach UNHCR-Angaben fuhren einige Fahrzeuge mit somalischen Flüchtlingen von der Grenzstadt Liboi, wo es ein von der UNHCR unterstützes Aufnahmelager gibt, in Richtung Somalia. Laut UNHCR befanden sich etwa 400 Personen in diesem Flüchtlingslager, darunter hauptsächlich Frauen und Kinder, die in den letzten Tagen dort angekommen waren. UNO-Flüchtlingskommissar António Guterres kritisierte die kenianischen Grenzsicherungsmaßnahmen. Kenia habe eine humanitäre Verpflichtung, gefährdeten Zivilisten auf seinem Territorium Asyl zu gewähren, sagte António Guterres. Die Flüchtlinge sollten nach Meinung des Flüchtlingskommissars nicht nach Somalia abgeschoben werden, wo die Situation sehr unsicher sei. Andernfalls verletze Kenia die Genfer Flüchtlingskonvention aus dem Jahr 1951. Das UNHCR, das nach eigenen Angaben auch Verständnis für die Sicherheitsbedenken Kenias hat, hat dem Land bereits seine Hilfe beim Umgang mit den somalischen Flüchtlingen angeboten. Bereits jetzt unterhält das UNHCR drei große Flüchtlingslager bei Dadaab in Nordosten Kenias, etwa 100 Kilometer von der somalischen Grenze entfernt, wo sich derzeit mehr als 160.000 Flüchtlinge aufhalten, die hauptsächlich aus Somalia stammen. Dorthin hätten auch die etwa 400 Flüchtlinge gebracht werden sollen, die bereits in Absprache mit dem UN-Flüchtlingshilfswerk von den kenianischen Behörden registriert wurden. Laut einer Pressemitteilung des UNHCR wurde dieser Transfer nun von kenianischer Seite gestoppt, wobei dies mit Sicherheitsbedenken begründet wurde.
Medienberichten zufolge hat Kenia heute seine Truppen an der Grenze zu Somalia verstärkt. An der 675 Kilometer langen Grenze wird es ab sofort verstärkte Patrouillen geben. Der kenianische Präsident Mwai Kibaki bekräftigte auf einem Treffen mit Abdullahi Yusuf Ahmed, dem Präsidenten der von Äthiopien unterstützten somalischen Übergangsregierung, am Dienstag in Mombasa die Haltung der kenianischen Regierung. So sagte Mwai Kibaki, Kenia werde kein Zufluchtsort für Menschen, die Regierungen in der Region destabilisieren wollten. Damit spielte er auf Kämpfer der „Union islamischer Gerichte“ an, die für einige Zeit weite Teile Somalias kontrolliert hatten und in den letzten Tagen von äthiopischen Truppen und Soldaten der somalischen Übergangsregierung zurückgedrängt wurden. Unter anderem haben die islamistischen Milizen die Kontrolle über die Großstädte Mogadischu und Kismaayo verloren (Wikinews berichtete). Nach kenianischen Angaben wurden am Montag zehn Kämpfer der „Union islamischer Gerichte“ beim Versuch, nach Kenia zu fliehen, gefasst.
Unterdessen wird darüber diskutiert, wie die Lage in Somalia stabilisiert werden kann. Im Gespräch ist vor allem eine panafrikanische Friedenstruppe. Uganda hat für diesen Zweck bereits die Entsendung von 1.000 Soldaten in Aussicht gestellt. Äthiopiens Premierminister Meles Zenawi hatte angekündigt, dass die Präsenz äthiopischer Truppen in Somalia innerhalb weniger Wochen beendet sein werde. Yoweri Museveni, der ugandische Staatspräsident, traf sich in Addis Abeba mit dem äthiopischen Premierminister zu Beratungen über das weitere Vorgehen. Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier sagte zur Diskussion um die Entsendung von Soldaten nach Somalia: „Es wird, wenn es eine internationale Präsenz geben wird, eher eine afrikanischen Ursprungs sein.“ Deutschland ist seit Beginn dieses Jahres Vorsitzender des Rats der Europäischen Union.
17 August 2006
Viele Tote durch Überschwemmungen in Äthiopien
Dire Dawa (Äthiopien), 17.08.2006 – In Äthiopien kam es wegen anhaltender schwerer Regenfälle zu Überschwemmungen, durch die viele Menschen starben. Das Land hat die internationale Gemeinschaft um Unterstützung gebeten.
Durch die Überschwemmungen kamen laut einem Artikel der Nachrichtenagentur Reuters 900 Menschen ums Leben, zehntausende Menschen befinden sich auf der Flucht. Die äthiopische Polizei beziffert die Anzahl der Menschen, die durch die Überschwemmungen gestorben sind, auf 626, befürchtet aber weitere Tote. Seit Beginn des Monats sind weite Teile des Landes überflutet. Die äthiopische Regierung warnt vor möglichen weiteren Überschwemmungen in allen Teilen des Landes. Die wichtigsten Dämme des Landes befänden sich nahe der Grenze der Belastbarkeit. Nach Angaben der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen mussten 10.000 Menschen ihre Heimat nahe des Tanasees im Norden Äthiopiens verlassen. Die Hilfsorganisation geht davon aus, dass sich die Zahl in den nächsten Wochen auf 35.000 Menschen erhöhen könnte. Helfer konnten nach eigenen Angaben im Süden Äthiopiens 6.000 Menschen vor den Fluten retten. Dort starben am Sonntag aufgrund der Überschwemmung des Omo-Flusses über 300 Menschen. Auch der Awash-Fluss im Norden Äthiopiens ist über die Ufer getreten. In dieser Region mussten laut Behördenangaben 7.000 Menschen in Sicherheit gebracht werden. Nach den schweren Überschwemmungen wird der Ausbruch von Cholera befürchtet.
Die Überschwemmungen sind Folge der seit zwölf Tagen anhaltenden heftigen Regenfälle. Die Regenzeit könnte nach Angaben des Leiters der griechischen Sektion von „Ärzte ohne Grenzen“ in diesem Jahr bis September andauern. Wettervorhersagen kündigen für die nächsten Wochen für ganz Äthiopien Regenfälle an, die heftiger sein werden als üblich. Üblich ist eine Regenzeit von Juni bis August. Schwere Regenfälle im Hochland führen zu den schweren Überschwemmungen in tiefer gelegenen Gebieten. Auch in den vergangenen Jahren waren Gebiete im Süden und Osten Äthiopiens von Überflutungen betroffen. Im letzten Jahr litt das Land am Horn von Afrika unter einer Dürre.
Angesichts des Ausmaßes der Katastrophe hat das Land die internationale Gemeinschaft um Unterstützung gebeten. Der Hilferuf erfolgte durch einen Behördenvertreter, der sich zuvor mit einem Hubschrauber aus der Luft einen Überblick verschaffte. Bisher hätten nicht näher definierte „Hilfstrupps“ 6.000 Menschen aus dem Überschwemmungsgebiet gerettet. Entlegene Regionen sollen mit Hubschraubern und Schnellbooten erreicht werden, da dort noch viele Viehhirten vom Wasser eingeschlossen sind.
Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) hat in der Zwischenzeit damit begonnen, etwa 10.000 Menschen in der Region Dire Dawa im Osten des Landes, die von den Behörden zum Katastrophengebiet erklärt wurde, mit Lebensmitteln zu versorgen. Laut einer am Dienstag veröffentlichten Pressemitteilung des WFP wurden zunächst 2.000 Menschen in Hütten mit Lebensmitteln versorgt. Für die kommenden Wochen sind weitere Hilfsmaßnahmen geplant, da die Infrastruktur in der Region teilweise zerstört ist. In der Region Dire Dawa dienen Klassenzimmer und ungenutzte Lagerhäuser derzeit als Unterschlupf für Menschen, die ihre Dörfer verlassen mussten. Die nationalen Rettungsdienste einschließlich der Armee und die internationalen Organisationen sind trotz der angelaufenen Hilfe jedoch überlastet. So sagte der für die Omo-Region zuständige Kokoordinator für Naturkatastrophen, Deftalgne Tessema, gegenüber der BBC, dass nur 14 Motorboote im Einsatz seien, um Menschen in Sicherheit zu bringen, die auf Inseln festsäßen. Die Boote sind laut Deftalgne Tessema zudem recht klein. Tegaye Mununhe, der Polizeichef der betroffenen Region, sagte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, dass nun weitere Boote im Einsatz seien und die Suche nach Überlebenden und Vermissten Tag und Nacht fortgeführt werde.
Welthilfe
Durch die Überschwemmungen kamen laut einem Artikel der Nachrichtenagentur Reuters 900 Menschen ums Leben, zehntausende Menschen befinden sich auf der Flucht. Die äthiopische Polizei beziffert die Anzahl der Menschen, die durch die Überschwemmungen gestorben sind, auf 626, befürchtet aber weitere Tote. Seit Beginn des Monats sind weite Teile des Landes überflutet. Die äthiopische Regierung warnt vor möglichen weiteren Überschwemmungen in allen Teilen des Landes. Die wichtigsten Dämme des Landes befänden sich nahe der Grenze der Belastbarkeit. Nach Angaben der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen mussten 10.000 Menschen ihre Heimat nahe des Tanasees im Norden Äthiopiens verlassen. Die Hilfsorganisation geht davon aus, dass sich die Zahl in den nächsten Wochen auf 35.000 Menschen erhöhen könnte. Helfer konnten nach eigenen Angaben im Süden Äthiopiens 6.000 Menschen vor den Fluten retten. Dort starben am Sonntag aufgrund der Überschwemmung des Omo-Flusses über 300 Menschen. Auch der Awash-Fluss im Norden Äthiopiens ist über die Ufer getreten. In dieser Region mussten laut Behördenangaben 7.000 Menschen in Sicherheit gebracht werden. Nach den schweren Überschwemmungen wird der Ausbruch von Cholera befürchtet.
Die Überschwemmungen sind Folge der seit zwölf Tagen anhaltenden heftigen Regenfälle. Die Regenzeit könnte nach Angaben des Leiters der griechischen Sektion von „Ärzte ohne Grenzen“ in diesem Jahr bis September andauern. Wettervorhersagen kündigen für die nächsten Wochen für ganz Äthiopien Regenfälle an, die heftiger sein werden als üblich. Üblich ist eine Regenzeit von Juni bis August. Schwere Regenfälle im Hochland führen zu den schweren Überschwemmungen in tiefer gelegenen Gebieten. Auch in den vergangenen Jahren waren Gebiete im Süden und Osten Äthiopiens von Überflutungen betroffen. Im letzten Jahr litt das Land am Horn von Afrika unter einer Dürre.
Angesichts des Ausmaßes der Katastrophe hat das Land die internationale Gemeinschaft um Unterstützung gebeten. Der Hilferuf erfolgte durch einen Behördenvertreter, der sich zuvor mit einem Hubschrauber aus der Luft einen Überblick verschaffte. Bisher hätten nicht näher definierte „Hilfstrupps“ 6.000 Menschen aus dem Überschwemmungsgebiet gerettet. Entlegene Regionen sollen mit Hubschraubern und Schnellbooten erreicht werden, da dort noch viele Viehhirten vom Wasser eingeschlossen sind.
Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) hat in der Zwischenzeit damit begonnen, etwa 10.000 Menschen in der Region Dire Dawa im Osten des Landes, die von den Behörden zum Katastrophengebiet erklärt wurde, mit Lebensmitteln zu versorgen. Laut einer am Dienstag veröffentlichten Pressemitteilung des WFP wurden zunächst 2.000 Menschen in Hütten mit Lebensmitteln versorgt. Für die kommenden Wochen sind weitere Hilfsmaßnahmen geplant, da die Infrastruktur in der Region teilweise zerstört ist. In der Region Dire Dawa dienen Klassenzimmer und ungenutzte Lagerhäuser derzeit als Unterschlupf für Menschen, die ihre Dörfer verlassen mussten. Die nationalen Rettungsdienste einschließlich der Armee und die internationalen Organisationen sind trotz der angelaufenen Hilfe jedoch überlastet. So sagte der für die Omo-Region zuständige Kokoordinator für Naturkatastrophen, Deftalgne Tessema, gegenüber der BBC, dass nur 14 Motorboote im Einsatz seien, um Menschen in Sicherheit zu bringen, die auf Inseln festsäßen. Die Boote sind laut Deftalgne Tessema zudem recht klein. Tegaye Mununhe, der Polizeichef der betroffenen Region, sagte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, dass nun weitere Boote im Einsatz seien und die Suche nach Überlebenden und Vermissten Tag und Nacht fortgeführt werde.
Abonnieren
Posts (Atom)